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Frage 249:

„Wie kommt es, dass ihr glaubt, Jesus sei Gott, wo er sich selber nie als Gott bezeichnet hat, sondern auch zu Gott betete? Jesus schlief gewöhnlich, wobei Gott niemals schläft. Im Psalm 121, heißt es denn auch: „Nein, der Hüter Israels / schläft und schlummert nicht.“

 

Antwort:

Der Fragende lese den Text der einführt in das Thema 2: ‚Die Gottheit Jesu und die Inkarnation‘, ferner die Antworten auf Fragen 12 und 97.

Die Grundaussage der Kirche über Jesus von Nazareth ist: ‚Jesus Christus ist der Mensch gewordene Sohn Gottes!‘

„Jesus ist also wahrer Mensch, unser Bruder. Er wird von einer menschlichen Mutter geboren, wächst und reift heran, lernt ein Handwerk, leidet Hunger und Durst, zeigt Freude und Mitleid, auch Angst und Zorn. Er ist wirklich einer von uns, ein Mensch mit Leib und Seele. So ist er uns ganz nahe.

Die Kirche hat an dieser Lehre eisern festgehalten. Für viele schien es viel leichter, an einen Gott zu glauben, der nur auf Erden «erschienen» ist, nur zum Schein gelebt und gelitten hat. Aber dann wäre ja Gott nicht ganz in die Menschheit eingegangen, wir wären nur «zum Schein» erlöst. So aber ist Gott Mensch geworden, für uns alle, und alles Menschliche ist von ihm geheiligt. Zugleich aber wird einem beim Lesen der Bibel ebenso klar: Jesus ist «der Herr». Und das ist nichts anderes als der Gottesname Jahwe. Jesus sagt: «Ich und der Vater sind eins!» In ihm ist Gott selber zu uns gekommen. […] Für uns aber bleibt wichtig, dass dieser Sohn Gottes einer von uns geworden ist, mit allen Konsequenzen, die Sünde ausgenommen. Jesus ist also Gott und Mensch in einer Person. Das lässt sich so leicht sagen und ist doch so schwer zu verstehen. Jahrhundertelang ist um die tiefe Bedeutung dieses Satzes gerungen worden. Manche Irrlehren mussten zurückgewiesen werden, die entweder die göttliche oder die menschliche Natur Jesu einseitig betont haben. […] Gottheit und Menschheit verbinden sich in der Person des Erlösers. Größeres kann für die Menschheit nicht geschehen… Hätte die Kirche in der Streitfrage «Wer ist Jesus?» faule Kompromisse gemacht, hätte sie nicht voll die wahre Gottheit und die wahre Menschheit des Herrn bekannt: Wir hätten das Größte aus den Augen verloren: Gott ist uns nahe gekommen, ja, er ist einer von uns geworden.“ (W. Henze, Gott ist schön. Harsum 2001., S. 65f.)

In den Evangelien wird die Wahrheit von Jesus, dem Messias, der ermüdet schläft und der doch zugleich auch über göttliche Macht und Autorität verfügt, in der Erzählung von der Stillung des Seesturmes anschaulich zum Ausdruck gebracht. Man lese: Matthäus 8,23-27/Markus 4, 35-41/ Lukas 8,22-25.

Kontakt

J. Prof. Dr. T. Specker,
Prof. Dr. Christian W. Troll,

Kolleg Sankt Georgen
Offenbacher Landstr. 224
D-60599 Frankfurt
Mail: fragen[ät]antwortenanmuslime.com

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