Frage 270:
Ich frage mich, warum so viele Christen ‚ungläubig‘ sind, mit anderen Worten, warum sie nichts für ihre Religion tun.
Dort wo ich lebe werden Pfarreien geschlossen und Kirchengebäude nicht mehr benützt, umfunktioniert oder sie werden gar von Muslimen gekauft um in Moscheen umgewandelt zu werden.
Ferner: was sagen Sie zu der Glaubensüberzeugung der Muslime, dass der Text der Bibel manipuliert worden ist.
Antwort:
Der Glaube ist eine freie Entscheidung, und Christus nachzufolgen ist, nicht zuletzt in unserer zeitgenössischen westlichen Gesellschaft, eine Entscheidung, die viel Mut und Entschiedenheit verlangt. Früher gingen viele zur Kirche und praktizierten öffentlich, weil viele andere es auch taten. Man hat diese Situation treffend mit dem Begriff ‚Milieu-Christentum‘ bezeichnet. Heute ist die Option für den christlichen Glauben und ein Leben nach seine Grundsätzen in unserer Gesellschaft eine von den Einflüssen der Umwelt vergleichsweise weniger beeinflusste Entscheidung, die zudem von der Umgebung nicht selten belächelt oder gar öffentlich in Frage gestellt wird.
Jesus Christus, der Herr, verlangt von denen, die ihm nachfolgen wollen, nicht wenig. Er sagt selbst: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ (Matthäus 16:24). Der Jünger Christi ist nicht nur aufgefordert sich selbst abzusterben, das Kreuz, das er trägt, ist darüber hinaus für die Welt ein Zeichen des Todes und wird als solches entsprechend vermieden, abgelehnt oder bekämpft. Der Mensch, der sich entscheidet, Jesus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, nachzufolgen und an ihn als seinen Herrn anzuerkennen, setzt die Beziehung zu ihm über alle anderen natürlichen Bindungen. Außerdem kann er Verfolgung um Jesu willen nicht ausschließen, in der er möglicherweise sein Leben verlieren wird. (vgl. Matthäus 23:34) Zugleich aber ist das Kreuz für den Christen auch Zeichen vorweggenommener Freude (Johannes 12:26), mit anderen Worten, es vermittelt dem aufrichtig gläubigen Christ schon in diesem Leben unaussprechliche Freude und inneren Frieden. Die Nachfolge Christi beinhaltet auch die ehrliche Bemühung, dem Nächsten zu helfen, vor allem den Menschen in Not, denen, die ungerecht behandelt werden und die an den Rand der Gesellschaft gedrängt sind – dies ganz unabhängig von der religiösen oder ideologischen Orientierung solcher Personen und Gruppen.
Obwohl in den meisten sog. Westlichen Gesellschaften seit einiger Zeit die Zahl der Christen drastisch zurückgegangen ist, gibt es in denselben Gesellschaften nicht wenige Personen, Familien und Gruppen, die Christus aufrichtig nachzufolgen versuchen. Es mag in diesen Gesellschaften in der Tat viele, ja eventuell gar eine Mehrheit von, Menschen geben, die nicht regelmäßig am öffentlichen Gottesdienst teilnehmen und nicht regelmäßig privat beten. Aber auch von diesen bleiben nicht wenige in ihrem täglichen Leben und in ihren alltäglichen Entscheidungen wirksam geprägt von den Werten der Botschaft und des Beispiels Jesu Christi.
Was ihre Frage zur Zuverlässigkeit des Textes der Bibel angeht so konsultieren Sie, bitte, Thema Nr. 1 dieser Webseite: ‚Die Heilige Schrift und das Wort Gottes‘ und lesen Sie mit Hilfe der Suchfunktion die auf der Webseite vorhandenen Texte zu diesem Thema.