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Frage 298:

Sie behaupten, dass Ihr Gott einem Propheten Namens Jesu Offenbarungen gegeben hat, leider hat Ihr Gott mich von diesem Umstand nicht überzeugen können. Obwohl das alles vor über 2000 Jahren geschehen sein soll, habe ich bis heute nichts davon.

 

Antwort:

Christen halten Jesus von Nazareth insofern für weit mehr als einen Propheten als nach ihrer Überzeugung in Jesus Gott selbst in dieser Welt gegenwärtig ist. Ihm wurden nicht, wie etwa anderen Propheten der Bibel, „Offenbarungen gegeben“, wie Sie es in Ihrer Frage formulieren. Sondern wir Christen glauben und bekennen, dass Jesus von Nazareth der „Sohn Gottes“ ist. Jesus verkündet unzweideutig: Ich bin der, in dem die Verheißung  der Propheten Wirklichkeit wird (vgl. Lk 4,14-30). Die Gesetzeslehrer sagten: Moses hat gesagt … Die Propheten sagten: So spricht der Herr … Jesus aber sagt ohne Vergleich und ohne Berufung auf irgendeinen Höheren: Wahrlich ich sage euch. 

»[….] Wenn Jesus von Gott, dem Vater, spricht, nimmt er niemals seine Hörer und sich selbst  in die einende Aussage „unser Vater“ zusammen, vielmehr unterscheidet er zwischen „euer“ Vater und „mein“ Vater. Die Menschen sind Kinder dieses Vaters, aber er allein ist „der Sohn“. 

Schon die unmittelbaren Hörer der Predigt Jesu haben bald begriffen: Man muss ihm entweder diesen unerhörten Anspruch abnehmen und sich dann voll und ganz auf ihn selbst und das, was er sagt, einlassen, oder man hat es mit einem Gotteslästerer und Hochstapler von seltenen Ausmaßen zu tun. Die ihm nicht glauben wollten, haben denn auch konsequent gehandelt, indem sie ihn gefangen nahmen und als Gotteslästerer vor ihr eigenes, als Unruhestifter vor das Gericht der römischen Besatzungsmacht brachten und hinrichten ließen. Und sie schienen recht zu behalten. Nichts geschah als sie ihn am Kreuz verhöhnten: ‚Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen‘ (Mk 15,31).

Wir wissen, wie es weiterging. Die völlige Verzweiflung der Jünger, die alle Hoffnung aufgegeben hatten (siehe Lk 24,21), war nur von kurzer Dauer. Er ist ihnen als der Lebendige, der aus dem Tode Auferweckte erschienen […]. Dann haben sie, haben diejenigen, die auf ihr Wort zum Glauben kamen, nachgedacht, wie man denn nun ausdrücken sollte, was man von Jesus zu halten hat. Und sie haben ihn den ‚Sohn Gottes‘ genannt, ihn als den ‚Sohn Gottes‘ bekannt und angebetet. Man kann gewiss das, was damit gemeint ist, auch anders ausdrücken, besonders heute. Aber gerade dieser Name war besonders angemessen für das Glaubensbekenntnis und geeignet  für die Glaubensverkündigung, und er ist es noch immer.“ (Otto Hermann Pesch, Kleines katholisches Glaubensbuch.[topos taschenbücher Band 539] Kevelaer 2009, S. 24f.)

Wenn wirkliche Suche da ist, wird es darum gehen, in aller Freiheit Jesus, seine Person und seine Botschaft durch das lebendige Zeugnis der Kirche kennenzulernen und dem Ruf in seine Nachfolge großzügig Folge zu leisten.

Kontakt

J. Prof. Dr. T. Specker,
Prof. Dr. Christian W. Troll,

Kolleg Sankt Georgen
Offenbacher Landstr. 224
D-60599 Frankfurt
Mail: fragen[ät]antwortenanmuslime.com

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