Frage 36:
“Warum sind bei den Christen Gedanken verbreitet, die es mit Kabbalistik und Gnostik zu tun haben?”
Antwort:
Dass Wort Kabbalistik von Kabbala kommt vom hebräischen „Überlieferung“. Es handelt sich dabei um eine System jüdischer Theosophie, die durch den Gebrauch einer esoterischen Methode der Interpretation des Alten Testaments für fähig gehalten wurde, den Initiierten dieser Bewegung verborgene Lehren vermitteln zu können, z.B. die Schöpfung der Welt durch Emanationen vom Göttlichen Sein. Es handelte sich um die Entwicklung von Tendenzen die mit dem Gnostizismus verwandt sind. Sie erreichten den Höhepunkt ihres Einflusses in Spätmittelalter und in der Renaissance. Eine christliche Form dieser Lehre war recht populär im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts. Reuchlin und Paracelsus gelten als die wichtigsten Vertreter der christlichen Ausprägung der Lehre. Sie meint mittels ihrer spezifischen Methoden und Einsichten die Geheimnisses der Dreifaltigkeit, der Wiedergutmachung (Erlösung) und der Göttlichkeit Jesu Christ erklären zu können.
Die Lehre der katholischen Kirche hat stets eindeutig Distanz zu diesen Ansichten und Tendenzen gehalten.